Die Schleuse Ritterhude

Grundsätzlich hat das Siel- und Schleusenbauwerk bis heute die Aufgabe, mehr als 40.000 ha Niederungsflächen, also etwa zwei Drittel des Verbandsgebietes, vor den Tideeinflüssen der Nordsee zu schützen. Unter Ausnutzung der Niedrigwasserzeiten unterhalb der Schleuse wird durch das Ziehen der drei Sieltore ein vom Betriebsplan vorgegebener Zielwasserstand im oberen Hammeraum angestrebt. Das Wasserstandsziel ist aber bei ungewöhnlich hohen Niederschlagsmengen und/oder ungünstigen Windverhältnissen nicht immer zu erreichen. Die Schleuse wird im täglichen Wechsel von zwei hauptamtlichen Schleusenwärtern bedient.

Durch den mehrfachen Ausbau der Unterweser stieg der mittlere Tidehub (durchschnittlicher Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser) von ehemals nur 0,45 m auf heute etwa 2,90 m an. Damit wäre der Tideeinfluss für die Hammeniederung ohne die Schleuse Ritterhude im Vergleich zu früher ungleich höher. Die Belastungen für das Bauwerk sind erheblich gestiegen.

Bereits im Zuge des ersten Weserausbaus um 1890 sank das Tideniedrigwasser erheblich ab. Seither beteiligt sich das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Bremen (früher Bremischer Staat) mit 50% an den Kosten für den laufenden Betrieb und die Unterhaltung des Bauwerkes. Die jährlichen Betriebskosten betragen ca. 115.000 €. In einem 3-jährigen Rhythmus wird „die alte Dame“ unter Trockenlegung einer Teilinspektion/-sanierung unterzogen. Seit 1987 wurden hierfür weitere 2.000.000 € aufgewendet. Vermindert um den Zuschuss des Wasser- und Schifffahrtsamtes kostet die Schleuse Ritterhude den GLV Teufelsmoor jährlich ca. 100.000 €.